Für Sonntag hatte der Musikverein Bissingen in Kooperation mit dem Blasmusikverband Esslingen zum Kreisblaskonzert eingeladen. Im Verlauf des Abends kamen die Besucher in den Genuss hochkarätiger Konzertmusik. Die Organisatoren zählten rund 300 Besucher.
Bissingen. Musikkenner und Interessierte kamen in der Gemeindehalle Bissingen am Wochenende auf ihre Kosten. Die Blasorchester der Musikvereine Bissingen und Ortenberg stellten unter Beweis, dass die Klangvielfalt von Blasinstrumenten umfangreicher ist, als ihr Einsatz im volkstümlichen Musikterrain im ersten Moment glaubend macht. So begeisterten die Blasorchester ihr Publikum unter anderem mit Stücken britischer und mexikanischer Komponisten.
Schnell wurde deutlich, welche Variationsbreite die Instrumente hinsichtlich Rhythmus, Tonhöhe und Klangfarbe besitzen. Im Verlauf des fast dreistündigen Konzertabends erhielt das Publikum daher einen tief gehenden Einblick in die Stil- und Leistungsfacetten, die mit Blasmusikinstrumenten erzielt werden können.
Markus Grübel erklärte, dass das Kreisblaskonzert jedes Jahr von einem anderen Verein ausgerichtet wird. Der Präsident des Blasmusikverbands Esslingen berichtete, dass die Veranstaltung kreisweit beworben werde und die Vereine so die Chance erhalten, ihr Leistungsniveau zu präsentieren. Ein Merkmal der Veranstaltung sei auch, dass der ausrichtende Verein traditionell einen auswärtigen Musikverein einlade. „Auf diese Weise kann lokalen Besuchern auch einmal ein anderes Orchester präsentiert werden“, so Grübel. „Außerdem kann mit der Veranstaltung gezeigt werden, wie variationsreich Blasmusik ist.“
Nachdem sein Verein 2006 beim Landeswettbewerb und 2010 beim Landesmusikfest in Metzingen jeweils den ersten Platz belegte und beim Bundeswettbewerb 2009 den zweiten, wollten Jörg Bernhard, der Vorsitzende des Musikvereins Bissingen, und die Orchestermitglieder ihr hohes Leistungsniveau einmal mehr einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Kreisblaskonzert bot aus Sicht von Jörg Bernhard dafür gute Voraussetzungen: „Mit dem Kreisblaskonzert wollten wir auch die Leistung honorieren, die unsere Musiker in den vergangenen Jahren erbracht haben.“
Dirigentin Heidi Maier, die sich laut Jörg Bernhard derzeit im Mutterschutz befindet, wurde durch ihren Kollegen Alexander Beer vertreten. Vor rund fünf Wochen spielte das Bissinger Orchester erstmals unter seiner Leitung. „Die Musiker mussten sich damit auf einen neuen Dirigenten einstellen“, so Bernhard. Etwas, das sehr gut funktioniert hat, wie die Darbietung der Bissinger Musiker am Sonntag zeigte.
Darüber hinaus freute sich Jörg Bernhard, dass er das Blasorchester des Musikvereins Ortenberg in der Gemeindehalle begrüßen durfte. Dessen Dirigent Markus Frieß war in den Neunzigerjahren als Dirigent in Bissingen tätig. „Ich hatte ihm immer versprochen, dass unsere Vereine einmal zusammen spielen“, erzählte Jörg Bernhard. „Dieses Versprechen habe ich heute eingelöst.“
Markus Frieß zeigte sich vom Besuch seiner ehemaligen Wirkungsstätte sehr berührt. Viele Mitglieder erinnerten sich an ihn und tauschten sich mit ihm aus. Der Dirigent hoffte, dass die Veranstaltung am Sonntag nur der Auftakt für einen tiefer gehenden Kontakt für beide Blasorchester sei. „Ich bin sicher, dass die Musiker viel voneinander lernen können“, so Frieß. „Es wäre schön, wenn wir auch wieder gemeinsam auftreten würden.“ Ein Wunsch, den auch seine Musiker teilten, die eigens für die Veranstaltung die zweieinhalbstündige Anfahrt von Ortenberg nach Bissingen auf sich genommen hatten.
Hans-Jürgen Schneider aus Neckartailfingen zeigte sich vom Konzert beeindruckt. „Ich war überrascht von dem, was die jungen Leute hier auf die Beine gestellt haben“, sagte der Besucher. „Es war ein hochkarätiger Konzertabend mit einer großen Variationsbreite.“ Begeistert war nicht nur Hans-Jürgen Schneider. Das rund 300-köpfige Publikum applaudierte lautstark zu den Darbietungen. Die Orchester bedankten sich dafür mit mehreren Zugaben.
