Schwäbisch für Kenner ond Reingeschmeckte

Rossmugga

Sie sind es, die Herzen erobern und gestandene Burschen schwach werden lassen. Wenn der Schwabe in die Pubertät kommt, verliebt er sich in die „Rossmugga“ seiner Nebensitzerin. Die ist meist besonders schüchtern, bekommt im Freibad schnell einen Sonnenbrand und hat oft das, was man ein „Kupferdächle“ nennt. Jungs mit „Rossmugga“ hingegen wirken oft besonders frech, was sie bei Lehrkräften unter besondere Beobachtung stellt. Kommt der Schwabe mit „Rossmugga“ ins Schwabenalter, muss er aufpassen: Aus „Rossmugga“ wird schnell ein Melanom, und dafür gibt es im Schwäbischen bis heute kein Wort.

Migge

Wo es dem Schwaben zu schnell geht, betätigt er in der Regel die „Migge“. Sein Bremsverhalten hängt sowohl von der Art des Fahrzeugs als auch von der Risikobereitschaft ab. Die „Migge“ kann per Fuß (Bulldog) oder mit der Hand  Bulldogohänger) betätigt werden. Wer zu spät oder gar nicht „miggad“ – etwa auf dem „Vlozaped“ –, den „haut’s donderschlechdig nei“. Manche Fahrzeuge wie die „Soifakischt“ haben oft gar keine „Migge“. Die „Migge“ dient im Schwäbischen gelegentlich auch als Ausdruck großen Traditionsbewusstseins. Beispielsweise in dem Satz: „Do hot scho mei Vaddr gmigged, do migg I au.“

Grend

Wenn sich der Schwabe etwas „en da Grend (Kopf) g’setzt hot“, dann ist er davon schwer abzubringen. Schwaben gelten zuweilen als stur und lassen nicht locker, bis sie ihren „Grend durchgsetzt händ“. Wer „an oigena Grend hot“, der ist meinungsstark und beharrlich und wird dafür auch schon mal bewundert. Kinder mit „oigenem Grend“ hingegen gelten als launisch und aufsässig. Wie viel einer „em Grend hot“, wird auch daran gemessen, wie gut er Risiken einzuschätzen weiß. Wer allzu leichtsinnig im Leben verkehrt, „haut ällemol gewaltig da Grend no“. In solchen Fällen heißt der „Grend“ auch „Riebl“ oder „Meggl“, den man „noreibt“.


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